Freitag, 19. März 2010

Volle Wanne

Rosa scheint schon immer ein Name zu sein, der in der Literatur zum Schindludertreiben einlädt. "Rosa" ist immer die schrullige Tante, die 90-jährige Oma oder, meist in der lateinamerikanischen Literatur, die Haushälterin. Ernsthaft: Ich kenne keinen nennenswerten oder bekannteren Roman oder auch Film, in dem Rosa die coole Hauptfigur ist. Kein Wunderland, keine Räubertochter (close, but no banana), kein Liebesleben. Wenn, dann als "Schweinchen Rosa" oder so, na danke auch.
Die Krönung habe ich heute aber auf der Leipziger Buchmesse angetroffen: "Rosa - eine Wanne sieht rot". Ein Bilderbuch, in dem es vornehmlich um die Badewanne Rosa geht, die von ihrem Hauptkunden (irgendwie ein grün-matschiges Murmeltier oder so) permanent so genervt ist, dass sie a) nicht gerade zimperlich im Sprachgebrauch ist ("Halt die Klappe!") und b) sich "mal wieder so richtig volllaufen lassen muss". Ach ja, und sie läuft in geschmacklosen Weiberhighheels zum Strand.
Liebes Universum, möchtest du mir irgendetwas damit sagen??

Sonntag, 7. März 2010

Von Spinnen und Spinnern

Nach fünf Wochen werden einem viele Dinge so langsam vertraut. Das Tramfahren zum Beispiel. Wenn ich morgens die M13 in Richtung Warschauer Straße nehme, sehe ich fast immer die beiden Angestellten vom Zoofachhandel durch das Fenster. Und ganz oft begegnen mir am S-Bahnhof zwei Skater-Mädels. Und an der Treppe zum Bahnsteig stehen immer zwei Vietnamesen (oder irgendwas anderes Südostasiatisches) und labern. Was machen die?! Bzw.: Was verkaufen die?! Wenn ich ein oder zwei S-Bahnen später fahre, erwische ich meistens irgendwelche zukünftigen Rockstars, die einem die Ohren volldudeln vom Alex bis zur Friedrichstraße. Und vorm S-Bahnhof Friedrichstraße, Ausgang Schiffbauerdamm, steht ein alter Herr und spielt herrlich schief Geige.
Während einer dieser morgendlichen Tramfahrten habe ich auch das total schöne Antiquariat in der Wühlischstraße entdeckt. Klar: Soeben umgezogen und über die Unmengen an Büchern geschimpft und was mach ich? Bücher kaufen. Besonders hübsch ist das alte ungarische Kinderbuch über Spinnen. Also, auf den ersten Blick durchaus gruselig ... Aber es ist ein Sachbuch für Kinder, in dem ein (fachkundiger) Mann seinem Neffen - diese beiden tauchen im Bild übrigens nie auf - alles über die gängigen Spinnen erzählt. Mit total schönen Zeichnungen! Sehr schlicht, größtenteils Aquarell, zugleich aber anatomisch völlig korrekt. Tausendmal besser als diese pseudo-3D-hässlichen Was Ist Was-Bücher heutzutage! Und trotzdem nicht diese völlig verblödete "Die kleine Spinne Netty macht heute mit ihrem Rucksack einen Ausflug"-Kacke. Ich verstehe nicht, warum es solche Bücher nicht mehr gibt. Auf diese Weise würden Kinder viel selbstverständlicher etwas über Insekten und andere vermeintlich "unbeliebte" Tiere lernen. Diese auf kindliche Nerds zugeschnittenen Idiotensachbücher bringen überhaupt nichts. Was mich daran erinnert, dass ich doch mal ein Insekten-Bilderbuch machen wollte ... Wann eigentlich?

Mittwoch, 3. März 2010

明かりをつけましょ、雪洞に~

と、今日はひな祭りだー、と朝起きて思い出し、ひなあられが食べたいなあ・・・と思いながら家を出たところに、なんと、あ、あられが・・・空から降ってきた。(実話)
「こ、これじゃねえだろ、これじゃあ!!」と、マジで叫びそうになったピンクちゃんでした。

P.S.(追伸)・今、風花が振ってます。きれい・・・おひな様にふさわしいお天気だな。