Montag, 26. April 2010

Ein paar warme Worte

Heute ist mir mal wieder eines meiner Lieblingswörter begegnet. Da die deutsche Sprache reich an merkwürdigen Auswüchsen ist - insbesondere im Bereich der zusammengesetzten Wörtern - ist es Zeit für eine Liste:
- Ordnungsamt (bestimmt eine preußische Erfindung)
- dümpeln
- hanebüchen
- Adlersuchgerät
- talentfrei
- beratungsresistent

Härrlisch.
Liste wird erweitert.

Freitag, 9. April 2010

Neulich, im Supermarkt …

… im real in der Frankfurter Allee, da wo die schönsten Bewohner Berlins aufeinander prallen. Ich suche gerade ahnungslos und unschuldig nach meiner aktuellen Lieblingslimonade Aloha (grapefruit-orange - in pink!), als kultivierter Einzelhandelsfachverkäufer 1 um die Ecke biegt und dem Einzelhandelsfachverkäufer 2 zuruft: "Hey, Heinz, ich geh mal schnell poppen, ja?"
Gut. Es gibt zwei Möglichkeiten: 1. Ich habe mich verhört. Bleibt aber die Frage: Was hat er dann gesagt? Ich meine: Was reimt sich auf "poppen"?? 2. Poppen ist Berliner Dialekt für … keine Ahnung, pinkeln oder Kisten stapeln oder so. Dann gibt es noch die, zugegeben äußerst unwahrscheinliche, dritte Möglichkeit: Er hat genau das mit genau dieser Intention gesagt. Hmm … Ich mein … immerhin sind wir in … Berlin?

Montag, 5. April 2010

Die 100 Ansichten des Alex

Der gute alte Fernsehspargel ist ja als Berlin-Symbol ziemlich klischeebelastet. Aber er prägt wie kaum etwas anderes das Stadtbild - es ist einfach so. Man sieht den lieben Alex von überall (OK, zumindest im Osten), und er repräsentiert diese Stadt perfekt: irgendwo zwischen angerostetem Retro und Zukunftsgeilheit, die genau genommen schon wieder vorbei ist. Eigentlich ziemlich hässlich, aber gerade dadurch liebenswert - wie Berlin eben.
Und er sieht jeden Tag anders aus. Genau wie Hokusais "100 Ansichten des Fuji" könnte man locker einen Tageskalender mit Alex-Fotos füllen. Manchmal völlig eingenebelt, dass man nicht mal mehr die Spitze sieht wenn man drunter steht; oft mit dem weißgrauen Himmel verschmelzend; und nachts echt hightech und überdimensioniert groß. Am schönsten ist er, wenn man ihn bei Sonnenuntergang von Osten betrachtet: eine dunkle Silhouette vor quietschpinkem Himmel. Echt Klischee eben.
Seine weitaus praktischere Funktion als "bloß Symbol" wird oft vergessen: Der Blick von einer bestimmten Entfernung auf den Turm lässt eine weitaus präzisere Wettervorhersage zu als jede Radioansage.