Freitag, 29. Oktober 2010

Zwischen Sonne und Halbmond

Dieses Jahr war ich also zum dritten Mal in der Türkei. Viele fragen mich - z.T. geradezu ungläubig - was genau es mir so angetan hat an diesem Land.
Zunächst einmal denke ich, dass es grundsätzlich kaum sachliche Argumente dafür gibt, warum man sich in ein Land und seine Leute, Lebensart oder Farben verliebt. Wenn sich jemand in einen Menschen oder einen Hund, oder meinetwegen auch Handtasche vernarrt, lässt sich das auch nur in den seltensten Fällen rational erklären.
Eines ist mir diesmal dennoch klar geworden. Ein Grund für meine Liebe zur Türkei und zu den Türken ist weniger spezifisch (manche würden sagen: verschroben) als die Verbindung, die ich zwischen Japan und der Türkei spüre, und die auch jeder den ich getroffen habe, der beide Nationen kennt, bislang bestätigt hat. Es ist viel mehr die Tatsache, dass es für mich das nächst mögliche "Asien" ist, das ich von Deutschland aus haben kann. Japan ist so weit weg und all das was dazwischen liegt kenne ich nicht und existiert mehr oder weniger nur in meiner Vorstellung. Deswegen suche ich dort auch immer, anders als die meisten Turkophilen, nicht den "Zauber des Orients", sondern die Mongolen, die Pferde, die Steppen, die Weite. Also das, was für mich "Asien" bedeutet.