Donnerstag, 17. Juni 2010

Spooky, 8: Schiffe und meer

Die Tradition des Schiffnamenlesens und (innerlich) -notierens wird auch in Berlin fortgeführt, wenn auch hier größtensteils nur Ausflugsdampfer unterwegs sind. Dementsprechend wenig abwechselungsreich sind die hiesigen Namen. Jedenfalls werde ich verfolgt: Seit ein paar Wochen sehe ich permanent - auf dem Weg von der oder zur Arbeit, abends am Strand - die Jolle "Monbijou" der Sternschiffahrt Berlin. Das Kuriose ist vor allem, dass das Teil mir hauptsächlich donnerstags begegnet. Vielleicht sollte ich mal überprüfen, ob der Kapitän der ehemaliger Bäcker/Fahrer einer gewissen türkische Bäckerei in Mainz ist …
Die kunterbunten, lustig gekleideten Menschen machen allerdings den Schiffsnamenmangel locker wett. Selbst nach viereinhalb Monaten muss ich sagen, dass ich in U- und S-Bahn immer noch am liebsten Leute gucke anstatt zu lesen. Die Krönung traf ich aber vorgestern Abend am Ausgang S-Bahnhof Ostkreuz: Ein junger Mann spielte melancholisch Cello mit Ghettoblaster-Verstärker. Das an sich ist ja nun nicht weiter erwähnenswert, wenn er nicht … in Camouflagebermudas und Springerstiefeln da gesessen hätte, und eine Latex-Katzenmaske auf dem Kopf gehabt hätte. So eine, die an Pro-Wresling erinnert. Mit Augenschlitzen und Gummischnurrhaaren und so. Tja.
生きてるといろんなもん見るねえ。

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