Freitag, 19. März 2010

Volle Wanne

Rosa scheint schon immer ein Name zu sein, der in der Literatur zum Schindludertreiben einlädt. "Rosa" ist immer die schrullige Tante, die 90-jährige Oma oder, meist in der lateinamerikanischen Literatur, die Haushälterin. Ernsthaft: Ich kenne keinen nennenswerten oder bekannteren Roman oder auch Film, in dem Rosa die coole Hauptfigur ist. Kein Wunderland, keine Räubertochter (close, but no banana), kein Liebesleben. Wenn, dann als "Schweinchen Rosa" oder so, na danke auch.
Die Krönung habe ich heute aber auf der Leipziger Buchmesse angetroffen: "Rosa - eine Wanne sieht rot". Ein Bilderbuch, in dem es vornehmlich um die Badewanne Rosa geht, die von ihrem Hauptkunden (irgendwie ein grün-matschiges Murmeltier oder so) permanent so genervt ist, dass sie a) nicht gerade zimperlich im Sprachgebrauch ist ("Halt die Klappe!") und b) sich "mal wieder so richtig volllaufen lassen muss". Ach ja, und sie läuft in geschmacklosen Weiberhighheels zum Strand.
Liebes Universum, möchtest du mir irgendetwas damit sagen??

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